SCHLAGZEILE
Gute Perspektiven für sustainMare
Foto Sven Franzek
Am jährlichen Treffen "sJK" der DAM Forschungsmission sustainMare in Hamburg nahmen über einhundert Forschende und Stakeholder teil. Zum Auftakt stellten die sieben Teilprojekte ihre aktuellen Ergebnisse und einen Ausblick auf die II. Phase der Mission vor. Anschließend gab es einen Gastvortrag von David Reid über das Potential der Zusammenarbeit mit International Council for the Exploration of the Sea (ICES). Am Nachmittag wurde dann geackert: In projektübergreifenden Break-out Sessions der künftigen „Mission Working Groups“ wurde über die Zukunft der Fischerei sowie Meeresschutzgebiete & Mehrfachnutzung von Meeresflächen diskutiert. In der anschließenden Poster-Vorstellungsrunde beeindruckten besonders die Jungwissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Ergebnissen der vergangenen zweieinhalb Jahre.
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag zum oft unterschätzten Thema „Forschungsdatenmanagement“. In der II. Phase bekommt sustainMare hier noch mehr Unterstützung – eine eigene Arbeitsgruppe wurde gegründet und kommt so allen Projekten zugute. Die darauffolgende Präsentation beschäftigte sich mit multiplen Stressoren im marinen Ökosystem, die sich gegenseitig verstärken oder abschwächen können. Dieser wichtige Aspekt wird in der Bewertung belasteter Ökosysteme bislang zu wenig berücksichtigt. Den größten Teil des Tages nahmen dann wieder die parallelen Planungstreffen der Arbeitsgruppen ein. Man musste sich in der ersten Runde zwischen den Themen „Monitoring & Assessment“ und „Co-Creation & Governance“ entscheiden. Im zweiten Teil gab es die Wahl zwischen „Climate Change“ und „Offshore Wind Farms“. Alle Break-out Sessions legten die Grundsteine für eine noch intensivere, projektübergreifende Arbeiten in der II. Phase der Mission. Den Abschluss des Treffens bildete eine Fisch-Bowl-Diskussion, die die letzten zwei Tage und die intensiven Planungstreffen Revue passieren ließ.
Eine Besonderheit dieser Konferenz war die Kombination der Ausstellung von wissenschaftlichen Postern mit einigen Kunstwerken von Sarah-Marie Kröger aus Kiel und Lutz Hansen aus Hamburg. Ergänzt wurden sie durch Impressionen aus Fischereihäfen von Tobias Lasner. Sarahs leuchtende Bilder von Forschungsschiffen und -arbeiten beispielsweise erinnern uns an die besonderen Momente im Forscherleben, wenn man das Büro mit der Kajüte tauschen darf...
Aus der Forschungsmission sustainMare gibt es vielseitige Neuigkeiten zu berichten. Hier auf der Seite News & Events werden Berichte der einzelnen Projekte und wichtige Veranstaltungen der Mission vorgestellt. Dies hat den Zweck, mehr Transparenz in das Forschungsprojekt zu bringen und somit die Arbeit in der breiten Öffentlichkeit widerzuspiegeln. Für uns hat dies einen sehr großen Stellenwert, da wir vielseitige Innovationen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Meere entwickeln und dieses Know-How zugänglich machen wollen.
Ausschluss von Schleppnetzfischerei in Schutzgebieten der Ostsee
Endlich: Mit einem Paket an Maßnahmen wird der Schutz sensibler Lebensräume wie Riffen und Sandbänken in den Meeresschutzgebieten der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone der Ostsee gestärkt. Naturschützer hatten auf diese Nachricht gewartet, seit im Februar letzten Jahres vergleichbare Einschränkungen der Fischerei in Schutzgebieten der Nordsee beschlossen wurden.
Für die sustainMare Pilotmission MGF-Ostsee ist der Ausschluss eine besonders gute Nachricht, da sie ab jetzt die Entwicklung der Schutzgebiete ohne Schleppnetzfischerei verfolgen kann.
zur Pressemitteilung des BMUV
Bahnbrechende Studie zur Effizienz von Windparks
© Hereon
Die jüngste Veröffentlichung von Akhtar et al. 2024 mit dem Titel „Wind farms with larger turbines: an efficiency perspective“ in der angesehenen Fachzeitschrift „Scientific Reports“ hat in der Wissenschaft und in der breiten Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit erregt. Kürzlich wurde die Studie in der Zeitschrift „National Geographic“ unter dem Titel „Windkraftwerke - Größer ist besser“ und in der Zeitschrift „Neue Energie“ unter dem Titel „Maßgeschneiderte Wirbelschleppen“ hervorgehoben, wobei die Erkenntnisse über die Optimierung der Effizienz von Windparks und die Auswirkungen von Offshore-Windparks auf das regionale Klima betont wurden.
Dies unterstreicht die große Bedeutung der Studie für die Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien und ihr Potenzial, künftige Windenergiestrategien zu gestalten. Die Publikation ist ein Ergebnis der Arbeit im Rahmen des Projekts CoastalFutures.
Top Ten der UN Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen
Im Rahmen des UN-Dekade-Projektwettbewerbs zeichnen das
Bundesministerium (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN)
aktuelle, repräsentative Projekte zur Wiederherstellung, Erhaltung oder
Pflege von Ökosystemen aus. Eine Jury aus BMUV und BfN ermittelt in
jeder Runde die besten Projekte.
Die beiden sustainMare Pilotmissionen MGF-Nordsee und MGF-Ostsee
wurden unter die zehn besten Projekte gewählt - herzlichen Glückwunsch!
zur Projektliste
Neuer Küstenlehrpfad eröffnet
© Felix Gross
Über das Leben an der Küste und den Lebensraum Ostsee informiert künftig
ein neuer Küstenlehrpfad, der in Wendtorf an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste eröffnet wurde.
An insgesamt sieben Standorten entlang des Küstenwanderweges in Stein und Wendtorf können Besucherinnen und Besucher ihr Wissen beispielsweise über die Seegraswiesen als Kinderstube zahlreicher Meeresbewohner, über den Alltag eines Fischers oder über die Naturschutzgebiete und ihre Bedeutung vertiefen. Konzipiert und umgesetzt wurde der Lehrpfad im Projekt SpaCeParti, einem Verbundprojekt unter Leitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) im Rahmen der Forschungsmission suatinMare der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM), gemeinsam mit Forschenden und Kommunen vor Ort, Naturschutzverbänden und Menschen, die an der Küste und mit der Ostsee leben.
sustainMare beim HIC
Vortrag beim Hanseatischen Ingenieurs Club am Dienstag, 3. September 2024:
Prof. Corinna Schrum, CoastalFutures, zu "Umweltauswirkungen der Offshore Energieproduktion in Nord- und Ostsee"
zum HIC
sustainMare Ringvorlesung 2024: 03. April bis 10 Juli
Im Sommersemester 2024 gab es im Allgemeinen Vorlesungswesen der Universität Hamburg die zweite Auflage der sustainMare Ringvorlesung.
Zusätzlich wurde sie für das extracurriculare Studiengangebot "Certificate Intercultural Competence" als Wahlbaustein ausgewählt, d.h. Studierende der Universität Hamburg können sich eine regelmäßige Teilnahme als Studienleistung anrechnen lassen. Das CIC ist ein extracurriculares Angebot der Universität Hamburg. Das Zertifikat wird Studierenden der Universität Hamburg ausgestellt, die sich in besonderem Maße mit interkulturellen Themen beschäftigen. Es ist eine Anerkennung für interkulturelles Engagement und eine zusätzliche Auszeichnung für Studierende. Und für auch eine Anerkennung uns!
Auf den ersten Blick entspricht unsere Veranstaltung vielleicht nicht unbedingt den Anforderungen für den Erwerb eines Zertifikates , das sich hauptsächlich mit interkultureller Kompetenz beschäftigt. Neben diesem Hauptaugenmerk geht es in dem Zertifikat aber auch immer um die Themen Nachhaltigkeit, Ökologie sowie interdisziplinäres Denken und Arbeiten. Wichtig ist, dass sich die Studierenden auch einmal mit ihnen bisher fachfremden Themen auseinandersetzen und so über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Und gerade das kann die sustainMare Ringvorlesung mit ihrem breiten Themenspektrum leisten!
zum Program bei der Universität HH
Alle Vorlesungen, auch die aus dem Vorjahr, sind bei Lecture2Go der Hamburger Uni abrufbar!
zu den Vorlesungen 2023
Munitionsräumung – Jetzt geht's los!
© CONMAR
Großer Info-Tag am GEOMAR: Am 24. Juni 2024 fand im Rahmen der Informationskampagne zum Start der systematischen Räumung von Munitionsaltlasten in der Ostsee ein Informationsnachmittag am GEOMAR statt.
Das sustainMare Projekt CONMAR begleitet das Sofortprogramm der Bundes-
regierung zur Pilotierung der Munitionsbergung und deren Vernichtung.
Am Vormittag trafen sich fast 100 geladene Vertreter des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein, mittelständischer Kampfmittelräumfirmen, von Sensor- und Softwareentwicklern, der Großindustrie wie ThyssenKrupp Marine Systems und German Naval Yards, Vertreter der Marine, des Kampfmittelräumdienstes Schleswig-Holstein, der Bundespolizei, von Nichtregierungsorganisationen und der Wissenschaft - ziviler und militärischer, wie die WTD71, um sich über den Start des Sofortprogramms „Munitionsbergung in Nord- und Ostsee“ zu informieren. Bei dieser Veranstaltung kamen erstmals Vertreter des gesamten betroffenen Steakehodlerportefolios zusammen. Die Grußworte wurden durch Herrn Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) des Landes Schleswig-Holstein und Frau Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR an die Gäste gerichtet.
© CONMAR, J. Gehringer
Im Anschluss wurde der interessierten Öffentlichkeit ein Ausstellungsformat angeboten, in dem zum einen die Ausstellung „North Sea Wrecks“ des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) sowie Infostände zu Techniken und Arbeiten rund um das Thema Muntition gezeigt wurden. Ausserdem gab es eine Vortragsreihe mit verschiedenen Beiträgen; u.a. hielten drei Mitarbeiter von CONMAR Vorträge zu Munition, Schiffswracks und Toxikologie.
Zum Nachmittagsprogramm für die Öffentlichkeit konnten insgesamt mehr als 200 Personen begrüßt werden.
zur CONMAR Seite
Großes Ostsee- Feldexperiment mit vier Forschungsschiffen
© IOW / R. Prien
Am 16. Juli 2024 startet eine 19-tägige Forschungsfahrt in die Ostsee unter Leitung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), um den Einfluss von
Grundschleppnetz-Fischerei auf den Meeresboden und die dort lebenden Organismen zu untersuchen. Neben dem IOW-Forschungsschiff ELISABETH MANN BORGESE sind bei dem groß angelegten Freilandexperiment, das vor Kühlungsborn einen Grundschleppnetz-Einsatz simuliert, drei weitere Forschungsschiffe verschiedener Institutionen im Einsatz: das Forschungsschiff ALKOR vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Forschungskatamaran LIMANDA der Universität Rostock und das Fischereiforschungsschiff CLUPEA vom Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei.
Das Experiment ist Teil des sustainMare Pilotprojekts MGF-Ostsee zur Erforschung der Auswirkungen von Grundschleppnetz-Fischerei auf Meeresschutzgebiete in der Ostsee.
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Neue Arbeitsgruppe beim ICES
© Caroline Grünhagen, CeOS
Die "Arbeitsgruppe für ökosystembasiertes Fischereimanagement in der westlichen Ostsee" (WGECOBAL) hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen der Umwelt und insbesondere des Klimas auf die lebenden Meeresressourcen der westlichen Ostsee besser zu verstehen, mit dem Ziel Bestandsbewertungen und ökosystembasierte Empfehlungen für die Fischbestände zu unterstützen. Die Bewertung, Beratung und Bewirtschaftung der Fischbestände in der westlichen Ostsee soll so verbessert werden. Das ist bekanntlich dringend notwendig, denn die einst wichtigsten kommerziellen Arten Dorsch und Hering sind kollabiert. So sollen mögliche Zukunftsperspektiven für das Ökosystem der westlichen Ostsee, ihre Fischgemeinschaft und die davon abhängige Fischerei entwickelt sowie diskutiert werden. Die Ergebnisse werden im Rahmen der Arbeiten von WGECOBAL an entsprechende Entscheidungsträger*innen weitergegeben.
WGECOBAL wird bewusst einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und ein breites Fachwissen in verwandten marinen Natur- und Sozialwissenschaften einbeziehen. Klingt vertraut? Kein Wunder, denn die Vorsitzenden der Gruppe Prof. Dr. Christian Möllmann und Dr. Heike Schwermer arbeiten im sustainMare Projekt SpaCeParti. Ferner sind auch Forschende aus iSeal in den Arbeiten von WGECOBAL beteiligt. Insgesamt bündelt die Arbeitsgruppe Expertenwissen von mehr als 30 Forschenden aus Dänemark, Schweden und Deutschland.
zum ICES
Facing the future: Is sustainable ocean management possible?
© oneoceanweek.no
Auf der Auftaktveranstaltung für Entscheider und Stakeholder im Rahmen des One Ocean Summit in Bergen, Norwegen wurde diese Frage insgesamt bejaht. Es wurde aber auch auf die Herausforderungen hingewiesen, z.B. dass Platz in der Nordsee eine endliche Ressource ist (Prof. Ignacio Herrera Anchustegui), und dass die Konsequenzen des bis 2050 geplanten Ausbaus der Offshore Windenergie gewaltig sein werden und bisher weitgehend unbekannt sind (Prof. Corinna Schrum von CoastalFutures).
Das Panel hat zudem über das Prinzip der Nachhaltigkeit diskutiert und in der Diskussion deutlich gemacht, dass Nachhaltigkeit mehr ist als "nur" Naturschutz. Auch die Erzeugung von sauberer und günstiger Energie, die Nahrungsmittelproduktion und der Klimaschutz gehören zu den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung der UN.
Die Veranstaltung fand in der Håkonshalle statt, Norwegens erste Schloßanlage aus dem Jahre 1261.
Link zur Veranstaltung
Windräder im Fernsehen
© K. Hoppe, hereon
Im Schleswig-Holstein Magazin des NDR gab es am 26.03. unter anderem einen Beitrag zum Thema „Je höher das Windrad, desto besser?“, eine Reaktion auf Artikel: "Larger wind turbines as a solution to reduce environmental impacts", siehe auch unsere "News und Events"-Seite.
Dafür standen Dr. Naveed Akhtar von CoastalFutures und Dr. Beate Geyer (beide Institut für Küstensysteme - Analyse und Modellierung des Helmholtz-Zentrums hereon) vor der Kamera.
Link zum TV Beitrag (ab 10:35 min)
Coastal Summer School 2024
Die diesjährige Coastal Summer School mit dem DAM-Projekt sustainMare findet vom 02. bis 13. September 2024 auf der Insel Helgoland statt. Der Schwerpunkt liegt auf dem Thema "Offshore-Windparks: innovative und nachhaltige Optionen für Mehrnutzungskonzepte?" Zielgruppe sind Masterstudenten, Doktoranden und junge Forscher, die bereits in diesem Bereich arbeiten.
Die Küsten-Sommerschule wird in Kooperation mit einigen der führenden nationalen Zentren für Küstenforschung in Deutschland durchgeführt: Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Helmholtz-Zentrum Hereon Geesthacht und Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren).
Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Webseite, Anmeldung bitte bis spätestens 30.04.2024
zur Summer School Webseite
Gutachten zu Offshore-Windparks
© K. Hoppe, hereon
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungsmission wurden vom Deutschen Bundestag bzw. dem Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag mit einem aktuellen Gutachten beauftragt:
"Auswirkungen großer Offshore-Windparks auf die ökologisch-ökonomischen Gesamtzusammenhänge in Nord- und Ostsee“
Glückwunsch an die Forschenden von Hereon, Thünen, TiHo und DDA! Die Expertise für das Gutachten fußt natürlich auf mehr als dem in sustainMare zusammengetragenen Wissen, wird aber in unserem Verbundprojekt CoastalFutures gebündelt. Diese Nachricht passt gut zu der vorigen und belegt dass zunehmende Interesse der Politik an den Themen unserer Forschungsmission.
zur Projektseite beim TAB
Parlamentskreis „Meerespolitik“: erste Sitzung am 19. März 2024
© Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM)
Der neu gegründete Parlamentskreis „Meerespolitik“, initiiert von den Bundestagsabgeordneten Daniel Schneider (SPD), Olaf in der Beek (FDP) und Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen), lud zur ersten öffentlichen Sitzung in den Deutschen Bundestag ein. Das Ziel dieser ressort- und fraktionsübergreifenden Initiative ist es, ein gemeinsames Verständnis über die wichtigsten Nutzungskonflikte in der deutschen Nord- und Ostsee zu erlangen und mögliche Lösungen zu unterstützen. sustainMare war an dieser Sitzung durch eine Reihe von Partnern und Mitarbeitenden aus verschiedenen Projekten vertreten. Die Veranstaltung bot einen umfassenden Überblick über wichtige Themen und Ansätze zum Schutz der Meeresumwelt.
Nach einer Vorstellung der interessierten Parlamentsabgeordneten betonte Ralf Sonntag vom World Future Council in einer Einführung die Biodiversitätskrise in den Meeren und forderte, bis 2030 mindestens 30% der Meere unter effektiven Schutz zu stellen und dies auch in internationalen Gewässern. Sylvia Earle, renommierte Meeresbiologin aus den USA, betonte die Dringlichkeit des Handelns und dass wir über ausreichend Wissen verfügen, um wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Antje Boetius (AWI) ermutigte trotz der großen Herausforderungen mit positiven Beispielen zum Handeln. Sebastian Unger, Meeresbeauftragter der Bundesregierung, stellte anschließend die nationale Meeresoffensive vor und betonte die Bedeutung einer internationalen Zusammenarbeit für den Schutz der Meere. Er betonte u.a. auch die Rolle des Meeres als natürliche CO2-Speicher.
Danach wurden in jeweils drei Impulsen aus Sicht von Naturschutzverbänden, Wirtschaft und Industrie sowie Wissenschaft die Themen Offshore-Energie, Fischerei und Meeresnaturschutz diskutiert. Andreas Kannen vom sustainMare Project CoastalFutures betonte in seinem Beitrag, dass der Ausbau der Offshore-Windkraft langfristige und auch großräumige Veränderungen mit sich bringt, die durch die numerische Modellierung von Szenarien dargestellt werden können. Dabei wies er darauf hin, dass trotz des Fortschritts in der Forschung noch viele wissenschaftliche und gesellschaftliche Fragen offen sind, ganz besonders auch was die Bewertung der modellierten Szenarien durch verschiedene Akteure angeht. Ralf Döring verwies im Themenfeld Fischerei auf die existenziellen Probleme der deutschen Küstenfischerei durch Betriebsstrukturen, Flächeneinschränkungen und Artenverschiebungen und die eingeschränkte Anpassungsfähigkeit der Betriebe. Im weiteren Verlauf wurde – auch beeinflusst durch den zeitgleichen Start der Zukunftskommission Fischerei – v.a. diskutiert, wie man den Wiederaufbau der Fischbestände angehen und wie die Fischerei nachhaltiger gestaltet werden kann. Unter dem Eindruck des EU Restoration Acts war auch die Restaurierung von Ökosystemen, z.B. Seegraswiesen, Muschelbänken und Austernriffen, Thema der Diskussionen.
Insgesamt war die erste Sitzung des Parlamentskreises Meerespolitik mit insgesamt 120 Teilnehmenden ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung der Politik für die Herausforderungen und Chancen im Bereich des Meeresschutzes und der nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen. Weitere Schritte und Veranstaltungen des Parlamentskreises sind noch in 2024 und 2025 geplant.
(Herzlichen Dank an Jan Hitzegrad und Andreas Kannen für den Text & DAM für das Bild)
Pilotprojekt Sea Ranger
© SpaCeParti
Im Februar 2023 an der deutschen Küste prominent in der Presse:
Aus der Fischereigenossenschaft Wismarbucht eG kommt eine zukunftsfähige Idee, den Fischereiberuf in der westlichen Ostsee an aktuelle Gegebenheiten anzupassen (Überfischung, Klimawandel, Biodiversitätsverlust/-wandel). Dafür wurde das Konzept Sea Ranger erdacht, das das sustainMare Projekt SpaCeParti begleitet und mitgestaltet. Dabei geht es um die Diversifizierung des Fischereiberufs, um Aufgaben in Naturschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Ökosystemmanagement in Zusammenarbeit mit Behörden und Forschung.
An der Zusatzausbildung in der Berufsschule Sassnitz nehmen zurzeit 11 Fischer teil.
Offshore-Windkraft im Podcast
© C. Schrum
Der Ausbau der Offshore-Windenergie und seine Folgen
Eins ist klar, er wird nicht spurlos an unseren Meere vorübergehen, sagt Prof. Dr. Corinna Schrum, sie
ist Direktorin für am Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht, Professorin an der Uni Hamburg
und Sprecherin der DAM Forschungsmission sustainMare. Sie modelliert die Zukunft der Meere.
Der Podcast ist in der Spotify-Serie: "Technik und Meer - Faszination Meerestechnik" zu finden.
sustainMare Produkteseite
Im Dezember 2023 ging die neue Infoseite
zu den Errungenschaften unserer Forschungs-
mission online. Danke! an die Hereon Abteilung
Kommunikation & Medien für die Unterstützung.
zur Seite
GMT Podcast über die DAM und sustainMare
© GMT
In der Podcast-Folge der Gesellschaft für Maritime Technik e.V dreht sich alles um die Bedeutung der Meeresforschung und um drei Forschungsmissionen CDRmare, sustainMare und mareXtrem, die die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) initiiert hat.
Die DAM verbindet führende deutsche Meeresforschungseinrichtungen und adressiert gesellschaftlich relevante Zukunftsfragen der Meeresforschung in gemeinsamen Forschungsmissionen. Dafür werden vorhandene und neue Infrastrukturen, Technologien und Informationssysteme weiter entwickelt und ausgebaut. Gemeinsam werden wissenschaftsbasierte Handlungsoptionen für den nachhaltigen Umgang mit dem Meer erarbeitet und in Gesellschaft und Politik vermittelt.
Bärbel Fening spricht in dieser Folge mit Dr. Joachim Harms, Vorstandsvorsitzender der DAM; Prof. Dr. Andreas Oschlies, GEOMAR Zentrum für Ozeanforschung Kiel, CDRmare; Prof. Dr. Corinna Schrum, Helmholtz Zentrum Hereon Geesthacht, sustainMare; und Prof. Dr. Beate Ratter, Uni Hamburg, mareXtreme.
zur GMT
Initiative Reallabor-Gesetz
Reallabore sind ein wichtiges Instrument in mehreren Projekten von sustainMare. Die Reallabore in SpaCeParti werden von Forschenden des Center for Ocean and Society (CeOS) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel geleitet. Das CeOS ist Mitglied im „Netzwerk Reallabore der Nachhaltigkeit“ und hat in den letzten Jahren die Entwicklung mariner Reallabore wesentlich geprägt.
Deshalb unterstützt das CeOS ein Positionspapier des Netzwerks „Reallabore der Nachhaltigkeit“, wie Reallabore zukünftig in der Gesetzgebung gefördert werden könnten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima organisiert derzeit eine online-Konsultation zu einer Initiative für ein Reallabor-Gesetz. Das Netzwerk betont in seiner Stellungnahme mehrere Aspekte: die Bedeutung einer konsequenten Nachhaltigkeitsorientierung und weitreichender Partizipation, ergebnisoffenen Experimentierens sowie des transformativen Lernens.
zur Stellungnahme
DIALOGFORUM MEERESSCHUTZ DER BUND/LÄNDER-ARBEITSGEMEINSCHAFT NORD- UND OSTSEE
Am 14. Dezember 2023 fand in Hamburg Wilhelmsburg und online das diesjährige Dialogforum Meeresschutz statt. Dabei ging es in erster Linie um den Stand der Umsetzung der Meeresstrategierahmenrichtlinie MSRL.
Einer der Tagesordnungspunkte war die "Transparenzoffensive" der BLANO, die zunehmend den Kontakt mit gesellschaftlichen Gruppen und mit der Forschung zu vertiefen sucht. Neben einem Vortrag von Ute Wilhelmsen von der Deutschen Allianz Meeresforschung DAM zum Thema Transfer fiel die große Anzahl von Mitgliedern der Forschungsmission sustainMare sowohl im Plenum als auch online auf. Man kann also sagen, dass die Initiative Früchte trägt!
zur BLANO Geschäftstelle
Entwicklung einer ICES Roadmap für die Offshore-Windenergieforschung
Erneuerbare Energien haben im Meeresraum in den letzten Jahren aufgrund der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen und sauberen Energiequellen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Neben der Umstellung auf Erneuerbare Energien zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens ist seit Beginn des Krieges in der Ukraine die Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten in den meisten ICES-Mitgliedsländern und darüber hinaus eine weitere Triebfeder dieser Entwicklung.
In Europa wie auch weltweit hat der Ausbau der Eneuerbaren Energien einschließlich Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie, in den letzten zwei Jahrzehnten stetig zugenommen. Im politischen Raum zeigt sich diese Entwicklung beispielhaft in der Erklärung von Ostende, in der sich die Staaten des erweiterten Nordseeraumes einschließlich Irlands auf eine Verzehnfachung der installierten Kapazität von derzeit 30 GW auf über 300 GW verpflichteten. Ähnliche Entwicklungen werden auch in anderen ICES-Küstengebieten erwartet, was eine Herausforderung für die Bewertung, Beratung und Meereswissenschaft im Allgemeinen darstellt. Daher rechnet der ICES mit einer Zunahme des Beratungsbedarfs über die Folgen und Auswirkungen eines derart starken Ausbaus, insbesondere bei der Offshore Windkraft.
Aus diesem Grund hat der ICES mit einem „Workshop über Offshore Marine Renewables“ (WKOMRE) und weiteren Folgetreffen begonnen, eine Roadmap zur Erforschung der Auswirkungen von Offshore-Windparks auf ökologische Prozesse und den Zustand der Ökosysteme, auf die Fischerei und Fischereierhebungen sowie auf andere Meeresaktivitäten in den ICES-Mitgliedsländern und innerhalb der Expertengruppen des ICES zu entwickeln, der im Laufe der Zeit angepasst und im Detail verfeinert wird.
Das sustainMare Projekt CoastalFutures war an WKOMRE und der Entwicklung der ICES-Roadmap von Anfang an beteiligt, sowohl aus der Perspektive der Modellierung als auch aus der Perspektive der Politik- und Sozialwissenschaften. Modellierungsergebnisse wurden und werden insbesondere in den entsprechenden Expertengruppen bereitgestellt, in den Sozialwissenschaften ist CoastalFutures in der ICES-Expertengruppe für Marine Planning and Coastal Zone Management (WGMPCZM) aktiv. Damit bildet CoastalFutures auch eine Brücke zwischen der ICES-Roadmap (und den ICES-Expertengruppen) und der Forschungsmission. Darüber hinaus leisten CoastalFutures und viele andere Partner der Mission aktive Beiträge zu einer Vielzahl von ICES-Expertengruppen, über die die sustainMare-Forschung mit der ICES-Forschungs- und Beratungsagenda verbunden wird.
zur ICES Library
sustainMare beim parlamentarischen Abend am 22. November in Hamburg
© S. Billerbeck, Hereon
Eingeladen hatte die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) unter dem Motto “Meer Zukunft”, um im Dialog mit Abgeordneten sowie weiteren Stakeholdern die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Tideelbe zu diskutieren.
Kernthemen des Abends waren einerseits konkrete Fragestellungen für Hamburg im Zuge der steigenden Wasserstände im Klimawandel und andererseits die Frage nach produktivem Wissenstransfer, der sowohl Akteure aus Wirtschaft und Politik als auch eine breite Bevölkerung einbeziehen sollte. Die Rednerinnen und Redner konstatierten im Austausch mit dem Publikum (noch) zu wenig Akzeptanz der Forschungsergebnisse aus Meeres- und Klimaforschung in der Öffentlichkeit.
Sowohl die DAM als auch die Forschungsmission sustainMare arbeiten intensiv für genau diese Akzeptanz!
zur Pressemeldung der DAM
Küstenfischerei 2045
© Thünen / Fanouss Grosse-Adda
Unter dem Titel "Küstenfischerei 2045 - Erste Zielbilder der Zukunftswerkstatt" ist ein Artikel zum Thema Zukunft der Fischerei erschienen – ein Thema, dass auch in sustainMare einen Schwerpunkt findet. Tobias Lasner von CoastalFutures und Fanny Barz beschreiben darin ihre Arbeiten in der von dem Thünen Institut für Seefischerei (Bremerhaven) und dem Thünen Institut für Ostseefischerei (Rostock) initiierten Zukunftswerkstatt Küstenfischerei 2045, einer erneuerten, an die Fischereiforschung angepassten, partizipativen Szenariotechnik zur Erarbeitung von wünschenswerten Zielbildern.
Ein Gremium aus Fischereiunternehmern und Expert:innen in Führungspositionen aus Fischereiforschung, des Naturschutzes, der Kommunalpolitik, des (Küsten-) Tourismus, der marinen Raumplanung, der Freizeitfischerei und des Seefischhandels hat in mehreren konsekutiven Sitzungen Zielbilder für die Nutzung der deutschen Meere für das Jahr 2045 entwickelt, die von Illustratorinnen grafisch umgesetzt wurden. Den Zielbildern 2045 ist gemein, dass sie zunächst den guten Zustand der marinen Ökosysteme und stabile Fischbestände anvisieren. Die Kutter- und Küstenfischerei wird in den Zielbildern zu einem integrativen Bestandteil in einem marinen Miteinander von erneuerbaren Energien, Tourismus und Naturschutz.
Diese Arbeiten fanden parallel und zukünftig auch in Zusammenarbeit mit der Forschungsmission sustainMare statt. Das mit gutem Grund: Alle sieben Projekte der Mission haben neben ihren anderen Themen einen Schwerpunkt in der "Zukunft der Fischerei".
zum Artikel
Nahrungsnetz-Pilotstudie im QSR 2023 veröffentlicht
Logo des Quality Status Report 2023 © OSPAR
Erste Ergebnisse des sustainMare Projektes iSeal konnten erfolgreich in die Meerespolitik transferiert werden.
Im Rahmen des OSPAR Quality Status Report 2023 wurde eine erste Pilotstudie zur Nahrungsnetzbewertung mittels Ökologischer Netzwerkanalyse (ENA) zusammen mit Frankreich, Schweden, Dänemark und Portugal erarbeitet. iSeal hat dazu mit einer Pilostudie des Nahrungsnetzes im Küstenmeer Nordsee beigetragen.
In einer ENA kann man Nahrungsnetzbeziehungen erfassen und mit ENA-Indizes bewerten. Das Nahrungsnetz des Küstenmeeres in der Nordsee umfasst 235 marine Arten und wurde über einen Zeitraum von 10 Jahren modelliert. Durch die unverändert hohen Belastungen auf das Nahrungsnetz zeigen die Indizes, dass sich das Nahrungsnetz in keinem guten Umweltzustand befindet.
Der QSR wird alle 5-7 Jahre erstellt und hat zum Ziel, den Umweltzustand des Nordostatlantiks zu bewerten und Maßnahmen zu identifizieren, um die OSPAR-Vision eines sauberen, gesunden und biologisch vielfältigen Meeres zu erreichen, das produktiv ist, nachhaltig genutzt wird und dem Klimawandel und der Ozeanversauerung standhält. Darüber hinaus werden die Ergebnisse des QSR 2023 von vielen EU-Mitgliedstaaten zur Unterstützung ihrer Berichtspflichten gemäß der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) genutzt.
zur Pilotstudie geht es hier
ICES und sustainMare in Bilbao
Poster session © SpaCeParti
Die ICES Annual Science Conference 2023 fand vom 11–14 September 2023 in Spanien statt. sustainMare mit seinem Schwerpunkt auf der
Zukunft der Fischerei war gleich mit mehreren Teilnehmern der Projekte SpaCeParti und CoastalFutures dabei.
zum Konferenz Programm
Woche des bürgerschaftlichen Engagements
Josefine Gottschalk, Wissenschaftlerin in der Forschungsmission und im Projekt SpaCeParti, erzählte am 08.09. beim Auftakt zur »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« 2023 von ihrem Engagement für Meere.
Foto © Jörg Farys
Im Rahmen transformativer Forschung wird es immer wichtiger, Betroffene/ Akteure zu beteiligen, um sozialen sowie ökologischen Wandel zu ermächtigen. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es in diesem Zusammenhang, ebenjene Akteure zu motivieren, damit sie sich engagieren. Engagement von Bürger*innen wird somit zu einer zentralen Stellschraube in der Transformationsforschung hin zu einer nachhaltigen Zukunft.
mehr zu der Veranstaltung
"Schleichende Gefahr in der Tiefe"
Foto © CONMAR
Das Thema Munition im Meer wurde in letzter Zeit wieder vermehrt diskutiert,
nicht zuletzt durch die Teilnahme des schleswig-holsteinischen Umweltministers
auf der MTC. Interessante Artikel dazu sind in einer Vielzahl von Medien zu finden,
zum Beispiel bei der ARD.
zum Artikel
sustainMare Konferenz
Vom 30.08. bis 01.09. fand in Kiel die lange erwartete sustainMare Mid Term Meeting & Conference statt. Das Ziel, eine Bilanz von mehr als eineinhalb Jahren Forschung in Nord- und Ostsee zu ziehen, wurde erreicht. Dazu waren neben Forschenden auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eingeladen. Mit ca. 190 Teilnehmern wurden die Erwartungen übertroffen. Es konnten wichtige Impulse für die Fortsetzung der Mission, auch über die erste Phase hinaus, gewonnen werden.
siehe z. B. die Pressemitteilung der CAU Kiel
And the winner is ...
© Eva Papaioannou
Einer der Höhepunkte der MTC waren die "Poster Pitches" der
sustainMare Early-Career-Researcher.
Der erste Preis dieses Poster-Wettbewerbes ging an
Dr. Léa Joly (links) und Dr. Maysa Ito (rechts). Die beiden
Nachwuchswissenschaftlerinnen präsentierten die
Mesokosmos-Experimente des iSeal-Projekts.
Die Experimente wurden durchgeführt, um die Auswirkungen
der Meereserwärmung und invasiver Arten auf eine benthische
Gemeinschaft im Wattenmeer zu bewerten. Analysen werden
nun auf verschiedenen biologischen Ebenen durchgeführt, von
der physiologischen Reaktion einer einzelnen Art bis hin zur
Ökosystem-Funktion.
ARTE Doku zum Meeresspiegelanstieg
Die ARTE Dokumentation "Versinken wir im Meer" wurde am 25.6., 8.25 Uhr ausgestrahlt und ist
in der ARTE-Mediathek abrufbar.
Sowohl das Format als auch die Aufbereitung der komplexen Inhalte des Themenkomplexes "Meeresspiegelanstieg" sind bemerkenswert gut umgesetzt. Wir mögen die Animationen,
den einfachen, aber präzisen "Erzählstil" und die Hintergrundinformationen.
zur Mediathek
Videos der Ringvorlesung bei lecture2go
Die Aufzeichnungen der Ringvorlesung zur Mission (s.u.) sind bei Lecture2Go auf der Webseite der Universität Hamburg abrufbar.
Danke für das schon im Vorfeld überragende Interesse!
Lecture2Go ist die zentrale Medienplattform der Universität Hamburg, auf der Sie aufgenommene Vorlesungen (und mehr) ansehen, hören und herunterladen können.
zu lecture2go
12. Zukunftskonferenz Wind & Maritim Rostock
Prof. Dr. Corinna Schrum, Institutsdirektorin, Institut für Küstensysteme und Institut für Küstendynamik, Helmholtz Zentrum Hereon & Professorin der Universität Hamburg
Umweltauswirkungen von grüner Wasserstoffproduktion auf See
29. Juni 2023, Rostock
CDRmare POLICY BRIEF CCS-1
CDRmare untersucht Flächen in der Nordsee. © R. Erven, CDRmare, GEOMAR
Chancen und Hürden der marinen geologischen CO2-Speicherung
"Sind Flächen in der AWZ der Nordsee potenziell für ein CO2-Demonstrationsprojekt geeignet?" Diese und weitere Fragen werden im Projekt GEOSTOR der DAM Forschungsmission CDRmare detailliert untersucht.
In den CDRmare Policy Briefs werden Kernaussagen und Handlungsoptionen aufgegriffen, die von Relevanz für politische Entscheidungsträger:innen sowie weitere interessierte Akteur:innen sind.
zum Policy Brief
Treffen des Ostseerates in Wismar, 1./2. Juni 2023
Toxikologen der Universität Kiel informieren über die Gefahr, die für die Umwelt von versenkter Weltkriegsmunition ausgeht
Bei ihrem Treffen in Wismar vereinbarten die AußenministerInnen des Ostseerates eine engere Kooperation bei der Bergung und Entsorgung von Munitionsaltlasten aus den Weltkriegen, die auf dem Meeresboden lagern. Nach dem Willen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sollen sich Investoren beim Bau von Offshore-Windparks in der Ostsee künftig an der Bergung von Munitionsaltlasten beteiligen. In der Abschlusserklärung weisen die Ratsmitglieder auf die Gefahren hin, die die konventionelle und chemische Munition für die Meeresumwelt, Fischerei, Schifffahrt und Anlagen der erneuerbaren Energien darstellt. Nach Schätzungen des Fraunhofer-Instituts liegen in der Ostsee bis zu 400.000 Tonnen konventionelle Munition und etwa 40.000 Tonnen chemische Kampfstoffe. Wesentliche Erkenntnisse zur der Umweltgefährlichkeit dieser toxischen Explosivstoffe lieferte das Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein unter der Leitung von Prof. Dr. Edmund Maser in über 10-jähriger Forschungsarbeit.
EMD in my country
Die Konferenz zum sustainMare Mid Term Meeting (s.u.) wurde
als "European Maritime Day in My Country" - Event anerkannt!
"The EMD in My Country is the European Commission's campaign to celebrate
European Maritime Day across Europe. Thousands of events occur under the
campaign every year, bringing together citizens in their local communities.
The EMD in My Country celebrates a shared sense of belonging and cultural
heritage with the sea, ocean activism, and the economic importance of the
ocean and seas for a sustainable blue economy."
RINGVORLESUNG
Vom 29. März bis 12. Juli 2023 gab es jeden Mittwoch um 19:00 Uhr eine online-Vorlesung der Universität Hamburg.
Thema: Schutz und nachhaltige Nutzung unserer Meere und Küstenregionen.
Es wurde eine spannende und abwechslungsreiche Reihe von Vorträgen aus unserer Forschungsmission geboten, von Ostseefischerei bis zu Klangwelten unter Wasser.
Alle Vorträge sind noch als Videos bei lecture2 go abzurufen. (s.o.)
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Link zur Uni HH
Forschungsdatenmanagement für sustainMare
Am 23. August 2023 fand eine PANGAEA-Infoveranstaltung für die DAM-Forschungsmissionen unter dem Titel "How to publish data in PANGAEA, Data Publisher for Earth and Environmental Science" statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Flavia Höring, der hauptverantwortlichen Datenkuratorin für die DAM-Forschungsmissionen bei PANGAEA. 20 Wissenschaftler von sustainMare und CDRmare nahmen an der Online-Sitzung teil, um mehr über den Publikationsprozess bei PANGAEA zu erfahren und offene Fragen zur Datenarchivierung zu diskutieren.
Link zu PANGAEA
Marine Munitions Data Compilation
Die Marine Munition Data Compilation - Germany als Produkt des Datenmanagements in CONMAR und sustainMare ist am 26. Mai auf dem Marine Data Portal der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) online gegangen.
Sowohl Projektbeteiligte als auch die Öffentlichkeit können dort öffentlich verfügbare Datensätze zum Thema "Munition im Meer" einsehen. Der Viewer stellt ein zentrales Werkzeug dar, kooperatives und gemeinsames Arbeiten an den in den Projekten anfallenden Daten zu ermöglichen und wird im Laufe des CONMAR-Projektes weiterentwickelt.
zum Viewer
II Phase für Pilotmissionen
Die DAM Pilotmissionen MGF Nordsee und MGF Ostsee erforschen seit drei Jahren die Auswirkungen von bodenberührender Fischerei auf die marinen Naturschutzgebiete der Ostsee. Im März dieses Jahres wurde beiden Verbundprojekt eine zweite Phase bewilligt. Das sind gute Nachrichten für sustainMare, und passt gut zu der weiter unten aufgeführten Meldung zur Genehmigung von Schutzmaßnahmen durch die EU Kommission.
sustainMare goes UN
Die Forschungsmission hat sich erfolgreich um die Teilnahme an der UN Ozeandekade beworben.
sustainMare wird als Teil des Dekadenprogramms "smartNet" für das Motto der UN arbeiten:
"The Ocean we need for the future we want "
Forschung für SchülerInnen greifbar machen
Diskussion an der Schule © CONMAR
CONMAR setzt sich aktiv ein, junge Leute für Forschung zu begeistern. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Lloyds Gymnasium Bremerhaven hielt Dr. Jörn Peter Scharsack (CONMAR Mitglied am Thünen Institut) am 17.04.2023 einen Vortrag für Kinder der siebten Klasse zum Thema Marine Munitionsaltlasten. Die Schüler und Schülerinnen waren sehr gut vorbereitet und beteiligten sich rege an den Diskussionen zum Vortrag.
CoastalFutures bei "Technik aufs Ohr"
In der Ausgabe #135 des VDI Podcasts vom 29.3.23, war das Schwerpunktthema die Anpassung
an den Klimawandel und insbesondere zu den Folgen des Meeresspiegelanstiegs. Die Inhalte
der Diskussion mit Prof. T Schlurmann und den VDI-Redakteuren spiegeln sehr gut die
Zielstellungen von CoastalFutures insgesamt wider.
EU-Kommission stimmt Schutzmaßnahmen zu
Es ist soweit. Am 16. Februar 2023 wurde offiziell bekannt gegeben, dass
die EU-Kommission den Maßnahmen zur Einschränkung der mobilen,
grundberührenden Fischerei in den Schutzgebieten der Deutschen Nordsee
zugestimmt hat. Wir sind gespannt, welche Entwicklungen wir zukünftig in
den Gebieten sehen werden und freuen uns auf interessante Forschungsfragen.
CONMAR dringt in die Nordsee vor
Der untere Teil einer Munitionshülse vom Kaliber 8,8cm © CONMAR
Erste Probenahme von Fischen an den Munitionsdeponien der Äußeren Jade
Laut Archivrecherchen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg enorme Mengen an Munition (>300 000 t, amucad.org ) im nördlichen Jademündungsgebiet verklappt. Aufgrund der fortschreitenden Korrosion der versenkten Munition ist mit dem Austritt schädlicher Munitionsverbindungen in die Meeresumwelt zu rechnen. Ziel der SOLEA-Fahrt 816 vom 16. bis 27. Januar 2023 war die historisch erste Beprobung von Fischen (Kliesche, Limanda limanda) und Wasser auf Munitionsbestandteile in unmittelbarer Nähe, der in der Nordsee versenkten Munition.
Vor Beginn der Fahrt erhielten die Besatzungsmitglieder und wissenschaftlichen Mitarbeiter eine Einweisung durch den niedersächsischen Kampfmittelräumdienst. Erfahrene Kampfmittelräumer erklärten, wie mit Munition umzugehen ist, die mit Grundschleppnetzen geborgen werden könnte, und überließen Behälter für die Aufbewahrung von Munitionsgegenständen an Bord. Wegen eines schweren Sturms verzögerte sich der Start der Fahrt von Cuxhaven aus um einen Tag. Die erste Beprobung am Scharhörn-Riff wurde durch schlechtes Wetter und die Seekrankheit der Hälfte des wissenschaftlichen Personals erschwert. Die Beprobung wurde in der äußeren Jaderegion in der Nähe der versenkten Munition fortgesetzt. So konnten 30 Klieschen erfolgreich untersucht und auf Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Galle) und Gewebe (Leber, Milz, Niere, Muskeln, Kiemen) beprobt werden, um sie später im Labor auf Munitionsrückstände wie TNT (Trinitrotoluol) zu untersuchen.
Schlechtes Wetter und technische Probleme zwangen uns, im Hafen von Wilhelmshaven Schutz zu suchen. Dank der hohen Professionalität der Besatzung, wurde die Fahrt alsbald fortgesetzt und weitere Stellen rund um die Jademündung sowie weiter westlich entlang der deutschen Küste bis zur Emsmündung beprobt. Auf dem Rückweg nach Cuxhaven wurde bei der letzten Beprobung in der Jademündung ein korrodiertes Stück Munition gefunden: der untere Teil einer Munitionshülse vom Kaliber 8,8cm, die noch Reste des Treibmittels enthielt, was darauf hindeutet, dass es sich um versenkte (nicht entladene) Munition handelt. Die äußerliche Untersuchung der Fische auf Krankheiten direkt an Bord zeigt keine Auffälligkeiten zu den Klieschen, die in der Nähe von Munitionsdeponien gesammelt wurden, im Vergleich zu Kontrollstellen ohne versenkte Munition. Die Wasser- und Fischproben wurden an die beteiligten Labore (AWI, GEOMAR, UKSH, Thünen) weitergeleitet und werden derzeit für die chemische Analyse von möglichen Munitionsrückständen aufbereitet. Die Laboranalysen werden Aufschluss darüber geben, ob und in welchem Umfang Fische mit Munitionsrückständen kontaminiert sind.
mehr Informationen auf der CONMAR Webseite
Neues Buchkapitel zu transdisziplinärer Forschung aus SpaCeParti
"The multifaceted picture of transdisciplinarity in marine reseach"
Transdisziplinäre Forschung wird oftmals mit disziplinärer, multi- und interdisziplinärer Forschung verglichen. Während die disziplinäre Forschung nur eine Disziplin umfasst, schließen multi- und interdisziplinäre Forschung mehrere Disziplinen ein. Der Unterschied zur interdisziplinären Forschung besteht dabei in der Zusammenarbeit aller Disziplinen, um die im Rahmen eines bestimmten Projekts festgelegten Ziele zu erreichen. Die transdisziplinäre Forschung bezieht zusätzlich Interessengruppen mit unterschiedlichem Hintergrund ein.
Berichte von Veranstaltungen
Zweites Jahrestreffen des CoastalFuture-Projekts
© Hereon
Das Treffen fand vom 3. bis 5. Juni am Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht statt. Als transdisziplinäres Projekt, das sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Küstenregionen befasst, präsentierte das CoastalFuture-Projekt seine neuesten Erkenntnisse in verschiedenen Forschungsbereichen.
Die Veranstaltung konzentrierte sich auf die Schlüsselthemen Sandmanagement, Klimawandel und Offshore-Windenergie (OFW). Darüber hinaus bot das Treffen einen tiefen Einblick in die aktuelle Forschung zu "Wasserstoffauf See". Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich über die im Projekt entwickelten innovativen Modellierungsinstrumente zur Untersuchung zukünftiger Nutzungsszenarien und der Auswirkungen des Klimawandels auszutauschen. Darüber hinaus wurden die ganzheitliche Modellierungsmethoden vorgestellt, die zur Unterstützung des Managements und zur Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels sowie von Nutzungs- und Schutzmaßnahmen entwickelt wurden.
Erster Workshop der sustainMare AG „Monitoring & Assessment“
© Viola Siegler
Vom 27.02. – 28.02.2024 fand am Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven der erste Workshop der neu gegründeten sustainMare Arbeitsgruppe „Monitoring & Assessment“ statt.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Pedro Martinez Arbizu (Senckenberg am Meer) und Dr. Ulrike Schückel (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein) gab es unter den knapp 30 Wissenschaftler*innen aus den unterschiedlichen Projekten sowie Vertreter*innen verschiedener Interessen- und Nutzer*innengruppen einen regen Austausch:
Im Rahmen von Monitoring und Bewertung standen vor allem die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), die Bedarfsermittlung zur Entwicklung von Indikatoren und fehlenden Monitoringparametern für die MSRL und der dafür notwendige Dialog zwischen Stakeholdern und der Wissenschaft im Fokus.
CONMAR Jahrestreffen 2024
© CONMAR
Das 2. CONMAR-Jahrestreffen fand vom 12. bis 14. Februar 2024 in der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm bei Rügen statt. In Vorträgen und Workshops tauschten sich die CONMAR-Mitarbeitenden über die neuesten Forschungsergebnisse aus und begannen mit der Planung von weiteren konkreten Aktivitäten für 2024. Neben dem eigentlichen Arbeitstreffen, lud CONMAR am 12. Februar 2024 Vertreter verschiedener Interessengruppen ein, um sie über den aktuellen Stand der Munitionsforschung zu informieren und über die Räumaktivitäten, die im Auftrag der Bundesregierung ab dem 2. Quartal 2024 beginnen werden, auszutauschen.Insgesamt nahmen mehr als 35 Personen an dem Treffen auf Vilm teil. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern für den wertvollen Gedankenaustausch und die anregenden Diskussionen bedanken.