Symbolbild Welle in Blau

Ausschluss mobiler, grundberührender Fischerei in Schutzgebieten der Deutschen AWZ der Ostsee

Zwei Forscher an Bord mit einem gehievten Netz

Fischen für die Forschung © Martin Paar, Uni Rostock


Bei der sogenannten mobilen grundberührenden Fischerei (MGF) werden häufig Grundschleppnetze eingesetzt.

Auswirkungen auf Meeresökosysteme haben vor allem deren Scherbretter, welche dazu dienen das Netz horizontal offen zu halten. Scherbretter pflügen durch das Sediment und haben dadurch negative Auswirkungen auf die Sedimente und Organismen am Meeresboden.

Daher soll diese Fischereimethode in den deutschen und europäischen MPAs in den kommenden Jahren zumindest in Teilen der MPAs ausgeschlossen werden. Die Verhandlungen zum Ausschluss von MGF finden aktuell im Rahmen der europäischen gemeinsamen Fischereipolitik auf EU-Ebene und in Absprache mit den Nachbarstaaten statt.

Was wir erforschen

Steinbutt auf einem Vermessungsbrett

Frischer Steinbutt © Martin Paar, Uni Rostock

In den Forschungsprojekten MGF-Ostsee wie auch dem Schwesterprojekt MGF-Nordsee bietet sich die einmalige Gelegenheit, zu verfolgen, wie sich durch menschliche Nutzung stark beeinflusste benthische Habitate nach zukünftigem Ausschluss von MGF entwickeln.

Hierzu wird zunächst der aktuelle Zustand der Gebiete als Referenz untersucht und dokumentiert, um danach zu verfolgen, wie sich Lebensgemeinschaften, Meeresbodenmorphologie, Biogeochemie der Meeressedimente und Austauschprozesse zwischen Sediment und Wassersäule ohne weitere Störungen entwickeln.

Solche Einflüsse auf MPAs und marine Ökosysteme sind bisher kaum untersucht und die Ergebnisse bieten eine wichtige Grundlage für ein zukünftiges, angepasstes Management der Schutzgebiete in Nord- und Ostsee.

Logo des Projektes MGF Ostsee


Die in den Projekten geplanten wissenschaftlichen Arbeiten verfolgen einen modernen, ganzheitlichen Ansatz, der alle Bestandteile des Ökosystems einbezieht, um die Folgen eines MGF-Ausschlusses abschätzen zu können.

Die Daten der ersten Aufnahmen sollen die Basis des zukünftigen Monitorings in den Gebieten sein, mit dem Statusveränderungen rechtzeitig erkannt und ggf. Gegenmaßnahmen bzw. weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden können.

Projektkoordination: Prof. Klaus Jürgens, Leibnitz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde.